DMX-Messtechnik für Anfänger

Y- und X-Richtung

Für alle, die ein DMX-Signal einmal sehen möchten, das da so durch die Kabel schießt und um zu verstehen, was das Oszillografenbild (Bild 1) aussagt:

dmx1
Bild 1

Zunächst kann man sagen, dass die Höhe eines Lichtes auf dem Schirm eines Oszillografen der Höhe einer Spannung entspricht. Das ist die Ablenkung in YRichtung.

Die Auslenkung waagerecht in XRichtung wird vom Oszillografen selbst generiert. Diese kann man verschieden schnell einstellen. Dabei zieht der Punkt von links nach rechts so schnell wie man die Zeiteinheit eingestellt hat. Schließt man nun eine sich sehr schnell verändernde Spannungsform an das Oszilloskop an, so kann man – im Gegensatz zu einem trägen Multimeter – die Amplitude der Spannung zu verschiedenen Zeitpunkten ablesen, da durch die Zeitdehnung auf dem Bildschirm der Spannungsverlauf sichtbar wird. Damit diese Information nicht ständig überschrieben wird, lässt man den Strahl nur einmal durchlaufen (Singel Shot).

Ein DMX-Signal messen

Um ein DMX-Signal zu messen, schließt man den positiven Pol der Messleitung an das positive RS 485 Signal am 5-poligen XLR-Steckverbinder Pin 3 an. Den negativen Pol kann man am Differenzsignal Pin 2 anschließen. Und den obligatorischen Abschlusswiderstand nicht vergessen!

Bild 2
Bild 2

In Bild 2 kann man 2 Datenpakete erkennen. Man erkennt das Paket an den vielen nach unten gerichteten Nadeln, die fast wie ein Block aussehen. Ein Paket beinhalten alle Informationen für 512 Kreise.

Im Ruhezustand sendet der Microcontroller mit Hilfe des Treiberchip 57176 die Datenpakte fast alle 250 ms aus. Dies ist die Zeit, die vom Anfang des ersten Datenpaketes bis zum Anfang des zweiten Datenpaketes vergeht.

Stehen “A 50ms” und “1 VDC” am Oszillografen bedeutet das, dass pro Zentimeterkasten nach oben eine Spannungsdifferenz von 1 Volt überbrückt werden muss. Das DC steht für Gleichspannung. A Steht für Kanal A des Oszilloskopen und 50 ms ist die Zeitspanne in X-Richtung zwischen 2 Linien oder hier für 1 Zentimeter.

Wenn also der DMX-Sender keine neuen Werte an die Lampen senden will, so sendet er ab und zu dennoch ein Datenpaket ab. Nicht das ein Empfänger auf die Idee kommt, einen DMX-Fehler zu erkennen. Wenn man hingegen eine Überblendung fährt, dann sendet das Interface im Rhythmus wie wir es auf Bild 2 sehen können.

Man hat die Zeitbasis weiter verkürzt auf 10 ms pro Division. Außerdem ist oben ein 10-fach komprimiertes Signal zu sehen. Dies ist das gesamte aufgenommene Signal aus dem wir uns eine Position zur Vergrößerung anzeigen lassen.

Nun ist die Refresh-Rate zwischen den Paketen nur noch 50ms. Nimmt man nun von den Sekunden den Kehrwert, erhält man die Frequenz, 20 Herz. Folglich passt sich das Interface den Erfordernissen an.

Dabei sei bemerkt, dass das menschliche Auge ein Flimmern von 25 Hz bis 30 Hz gerade noch wahrnehmen kann, folglich ist das DMX dazu in der Lage, ein gewolltes Flimmern zu ermöglichen. Dies wirkt sich zwar nicht bei Kontiumstrahlern aus, aber kann bei LEDs durchaus beobachtet werden.

In Bild 3 machen wir einen Sprung in der Zeit auf 10 µs, das sind 0,000.001 Sekunden pro Zentimeter.

Bild 3
Bild 3

Man kann in der gestauchten Darstellung oben die Einleitungssequenz erkennen. Mit einem Break wird dem Empfänger mitgeteilt: Von jetzt an ankommende Daten bitte mitzählen.

Das 1 Byte, das übertragen wird, entspricht aber nicht der Adresse 1 eines Moving Lights. Das 1 Byte ist eine Kennung, die man nutzen könnte, um zu sagen, welchen Gerätetyp man mit den Daten ansprechen möchte. Z. B., ob es sich um Dimmerdaten handelt. Eingebürgert hat sich der Wert 0 für Moving Lights und Dimmer.

Weiterhin kann man in der gestauchten Abbildung einige unsymmetrische Strukturen erkennen (nach dem Break und dem Nullbyte), die in ein symmetrisches Bild übergehen. Das hängt damit zusammen, dass die vorderen ?? unterschiedliche Datenwerte beinhalten, während die nachfolgenden alle den Wert 0% aufweisen. Am rechten Rand erkennen wir im ungestauchten Bild einige Bitwechsel.

Dazu sehen wir uns Bild 4 an. Wir sind nun in dem Datenpaket ein wenig weiter nach hinten gerutscht, erkennbar an dem verschobenen Ausschnitt des gestauchten Bildes.

Bild 4
Bild 4

Wir haben am Pult auf DMX-Adresse 1 den Wert 85 Dez ausgegeben. Nun können wir das am Spannungsabbild auch bestätigen.

Der Teil mit der Messtechnik für Anfänger ist vom DTHG-Mitglied Herbert Bernstädt erarbeitet worden.