Gemeint ist hier weder die Gemütslage des Lesers noch ein Telefonhörer. Vielmehr folgt eine kleine Anleitung zum Thema „Auflegen von Netzwerkkabeln“; zum Beispiel auf die Patchfelder bzw. die Anschlussdosen.
In der Regel werden bei Dosen 2 Varianten verwendet: entweder mit herkömmlichen Schraubklemmen oder mit LSA-Klemmen. Zur Schraubklemmen-Variante ist nicht viel zu sagen. Die Kabel werden abisoliert und die Abschirmung zurückgeschlagen. Anschließend wird auch die Isolierung der einzelnen Adern auf ca. 5 mm Länge entfernt und jede Ader einzeln in die Klemme eingeführt und verschraubt.
„LSA“ steht für „löt-, schraub- und abisolierfrei“. Bei diesem Verbindungsverfahren wird zum Auflegen ein spezielles Werkzeug verwendet.
LSA-Auflegwerkezeug: Nicht wirklich ein „Spezialwerkzeug“
Mit dem LSA-Auflegewerkzeug werden die einzelnen Adern an der Dose oder am Patchpanel aufgelegt. Damit wird jede Ader in einen Schlitz gequetscht und das überstehende Ende abgeschnitten. So kann eine Dose zuverlässig in wenigen Minuten angeschlossen werden.
Noch nicht belegtes Patchfeld
Zur Demonstation wird hier ein Stecker-Patchfeld verwendet, bei einer Dose ist die Vorgehensweise aber dieselbe. Meist sind die entsprechenden Leisten auch farbig markiert oder zumindest beschriftet, so dass man beim Auflegen der Kabel eigentlich nichts falsch machen kann…
Und so geht’s: das Kabelende abisolieren
Das Kabel wird zuerst abisoliert. Hier sehen Sie eine Kabelvariante, bei der die Adernpaare nochmals einzeln abgeschirmt sind. Die Abschirmung des Kabels und die der Adern wird nur soweit wie nötig zurückgeschlagen. Dann werden die Adern entsprechend der Farbmarkierung in die Schlitze der Leiste eingelegt. Man kann entweder erst alle Kabel auflegen und dann die Verbindung herstellen oder man bearbeitet Paar für Paar.
Auflegen mit dem LSA-Plus-Schneidewerkzeug
Liegt die Kabelader im Schlitz der Leiste, wird das Auflegewerkzeug aufgesetzt und nach unten gedrückt.
Mit diesem Vorgang wird die Kabelader abisoliert und die Kupferlitze in einen V-förmigen Schlitz aus Metall gepresst, um Litze und Metallkontakt miteinander zu verbinden. Gleichzeitig schneidet das Werkzeug das überstehende Ende der Litze ab.
Bei einer Einzelsteckdose
Sind alle Adern korrekt aufgelegt, wird das Abschirmnetz zurückgezogen, zusammen mit dem Kabel unter die Zugentlastungs-Schelle gelegt und festgeklemmt.
Die Schellen sind jeweils für ein Kabelpaar, so dass man normalerweise erst noch das zweite Kabel auflegt, bevor die Schraube der Schelle festgezogen wird.
Und zum Schluss
Zum Schluss wird als zweite Zug- und Biegeentlastung das Kabel noch mit einem Kabelbinder etwas weiter hinten am Patchfeld befestigt.
Bei einer Doseninstallation entfällt dieser Schritt. Dafür wird bei einer Dose noch der Abschirmdeckel zugeschraubt.
Abschließend erfolgt in beiden Fällen der Test der Verbindung mit einem Kabeltester.
Richtig aufgelegt? Der Abschlusstest
Der Anschluss sollte jetzt fertig sein und man kann ihn nach dem Auflegen der restlichen Netzwerkkabel testen. Der fertige Anschluss wird mit einem Kabeltester überprüft, indem auf die eine Seite der entsprechende Adapter aufgesteckt und das andere Kabelende in den Tester gesteckt wird. Zur Not reicht auch ein Durchgangsprüfer.
Wie man sieht, ist der eigentliche Arbeitsvorgang nicht wirklich schwierig, bietet aber jede Menge Möglichkeiten, um kleine und gemeine Fehler einzubauen, die sich dann später größer bemerkbar machen.
Und sollte trotz sorgfältigem Arbeiten und anschließenden Testen trotzdem etwas nicht funktionieren:
KEINE PANIK: Einfach die entsprechende Sicherung herausdrehen und alles wird gut!